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Auch die Oregon-Frage wurde durch den Präsidenten Polk erledigt. (Diagr. IV. 2. 72.)

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Gross-Britannien beanspruchte ganz Oregon, bis hinunter zu Californien, 42° N., aber Präsident Polk hatte in seiner Antrittsbotschaft unser Anrecht bis 54° 40' für klar und unbestreitbar erklärt. Während der neuen Stimmenbewerbung um den Präsidenten-Stuhl war das ganze Oregon bis zum 54o 40% eins der Loosungsworte der demokratischen Partei, von den Rednern wurde es mit Jubel begrüsst und durch Zeitungen und Anschlagzettel proklamirt. Nach der Unterhandlung jedoch bot der Präsident die Parallele von 49° an, und als England noch immer nicht zufriedengestellt war, so schloss der Präsident Polk die ganze Vancouver Insel ein, die mit ihren vortrefflichen Häfen, ihrer Fähigkeit zur Kultur,

ihren Kohlen, Bergwerken, Fischen und Pelzthieren, bestimmt ist dereinst eine wichtige Ansiedelung zu werden.

Dieser Vergleich befriedigte die Rechtgesinnten beider Nationen; denn das ganze streitige Territorium war, ob noch so werthvoll, doch eines Krieges nicht werth. Die Beilegung dieser Frage würde dem Präsidenten Polk zur Ehre gereicht haben, hätte er nicht Neu-Mexico und Californien einem hülflosen Nachbaren entrissen, fast in dem Augenblick, da er Vancouver einer grossen Macht abtrat. Die so bezeichnete Grenze lässt auf der amerikanischen Seite einen Flächeninhalt, der nun durch das Territorium von Washington und dem Staat von Oregon eingenommen wird.

8. 111. Niedriger Tarif.

Im Jahre 1846 bewilligte der Congress eine EinkommensSteuer anstatt des Schutzzolles von 1842.

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Zur Zeit, als Präsident Polk vom Congress eine Bill forderte, um mit Mexico auf der Basis der Abtretung eines Theils seines Territoriums Frieden zu schliessen (2. 109), schlug Mr. Wilmot eine Clausel vor, welche bestimmte, dass in dem von Mexico zu erlangendem Gebiete die Sklaverei nimmer zugelassen werden sollte." Dies war das berühmte Wilmot-Proviso, welches den Süden in Wuth versetzte, den Congress in Aufregung brachte und das ganze Land zwei Jahre hindurch in Bewegung erhielt. Die wirkliche Frage war nicht bloss, ob das von Mexico abzutretende Territorium der Sklaverei zu unterwerfen, sondern ob die ganze Republik derselben preiszugeben sei; denn bei der Acquisition eines so grossen Gebietes würden zehn oder zwölf neue Sklavenstaaten hinzugefügt und 24 neue Sklavenstimmen im Senat gebildet worden sein, wodurch die Sklavenmacht einen noch weit festern Halt an der Regierung gewonnen hätte. Sie hatte hinreichen.

den Einfluss, um die Clausel auszustreichen und das WilmotProviso wurde nie ein Gesetz. Es ging zwar im Hause durch, nicht aber im Senate. Die Sklavenmacht triumphirte also wiederum; aber diese wiederholten Triumphe liessen die AntiSklaverei-Partei immer klarer und deutlicher die wachsende Gefahr einsehen, und bewirkten somit hauptsächlich, dass man endlich einen Anti-Sklaverei-Präsidenten wählen konnte.

Mr. Polk hatte versprochen nicht zum zweitenmal als Candidat aufzutreten. Er starb im Juni 1849, drei Monate nach Niederlegung seines Amtes.

Obgleich sein Privat-Charakter gänzlich frei von Flecken war, muss er dennoch unter die Präsidenten gerechnet werden, welche das Land in der Achtung der Menschheit sinken liessen. Es ist wahr, dass unter seiner Verwaltung die Vereinigten Staaten ihr Territorium bis zum Stillen Meere ausdehnten, ungeheuren Mineral-Reichthum und sichere abgerundete Grenzen erlangten; aber die Weltgeschichte wird diese Verdienste nicht als hinreichende Entschädigung gelten lassen gegenüber seiner kriegerischen Annexions-Politik; seiner geschmeidigen Ausführung der Pläne der Sklavenmacht; der daraus folgenden Demoralisation eines Theiles des Volkes; und der Schuld, die er auf diese Weise an der Herbeiführung der Rebellion trägt.

8. 113.

Taylor, Präsident.

4. March 1849 9. July 1850.

Gen. Taylor wurde zum Präsidenten gewählt, und zwar mit Einwilligung des Südens, da er selbst ein Virginier und Sklavenhalter und, wie man glaubte, in keiner Hinsicht der Ausbreitung der Sklaverei entgegen war. Er war dem Süden annehmbarer als seine Gegner Cass und Van Buren (letzterer Candidat der Wilmot-Proviso Partei der sogenannten Free.soilers), welche sich der Zulassung der Sklaverei in jedem neuen Territorium oder Staat widersetzten.

Während dieser Verwaltung begannen die Secessionisten in Süd-Carolina und in den anliegenden Staaten sich wieder zu bewegen. Sklaverei und Anti-Sklaverei standen sich in einer Weise gegenüber, die immer drohender wurde; aber die getäuschte Sklavenmacht fand in Prasident Taylor weder eine schmarozerhafte Kreatur, wie Tyler, noch ein geschmeidiges Instrument, wie Polk. Was auch immer die Meinung des Präsidenten Taylor hinsichtlich der Sklaverei gewesen sein mochte, er widersetzte sich redlich und entschlossen den wilden und bösen Anschlägen der Rebellion, und erwiederte einer Deputation, die ihm mit Auflösung der Union und Bürgerkrieg drohte:,,Wenn das Banner der Empörung aufgerichtet würde, so wollte er selbst an der Spitze einer Armee von Freiwilligen zu Felde ziehen, um sie zu unterdrücken, und er würde zu dem Zweck nicht für nöthig halten, einen einzigen Soldaten des Nordens aufzurufen."

2. 114. Californien. 1848.

Nun forderte Californien als ein Staat zugelassen zu werden, und zwar mit einer die Sklaverei ausschliessenden Constitution. Der Süden opponirte mit dem grössten Nachdruck dagegen, weil die Zahl der Sklaven- und freien Staaten in der Union zu jener Zeit völlig gleich war, und die Zulassung Californien's ohne Sklaverei den freien Staaten im Senat ein Uebergewicht geben würde. Californien muss ein Sklavenstaat werden, es mag wollen oder nicht. Der Präsident machte den Vorschlag, Californien als freien Staat und alle andern Territorien, je nachdem sie selbst entscheiden würden, mit oder ohne Sklaverei, anzunehmen. Aber keine Partei war mit diesem Mittelwege zufrieden. Der Senat bot Scenen des heftigsten Zwiespalts dar. Die ganze Nation war gewaltig aufgeregt.

2. 115.

Die Californischen Gold-Minen.

Fast unmittelbar nach der Abtretung des Landes an die Vereinigten Staaten wurde Gold in Californien entdeckt. Eifrige Nachsuchungen begannen nun; sie wurden seitdem mit immer wachsendem Erfolge fortgesetzt. Der Gold-District welcher hauptsächlich längs den Abhängen der Sierra Nevada hinläuft, erstreckt sich von Oregon im Norden bis zum Kern Fluss im Süden, ein Strich 500 engl. Meilen lang, und 10-150 engl. Meilen breit; der Flächeninhalt wird auf 11,000 bis 15,000 engl. Quadratmeilen berechnet. Das Metall findet sich oft in beinahe reinem Zustande, zuweilen in winzigen Theilen, zuweilen in mehrere Pfund schweren Massen.

Es ist nicht möglich den genauen Betrag des Goldes, das aus den Minen gewonnen wird, anzugeben. Dennoch kann aus den Büchern des Zollhauses und der Zweig-Münze der Vereinigten Staaten zu S. Francisco ein Ueberschlag gebildet werden. Diese Verzeichnisse lauten über mehr als 600,000,000 Dollars. Was ausserdem an Schmuckgegenständen fabrizirt wurde, und in Privat-Hände kam, kann kaum annähernd berechnet werden.

Diese Goldzufuhr gab Handel, Gewerbe und Unternehmungen aller Art grosse Anregung; sie reizte den Speculationsgeist, beförderte auch den Luxus.

Der ungeheure Fortschritt im materiellen Wohlstande; das weite Feld des Reichthums und der Macht, welches der Nation in Folge der wachsenden Nachfrage nach Baumwolle geöffnet wurde; der immer steigernde Werth der Sklaverei und der zunehmende Einfluss der Sklavenpartei, der durch die Presse, öffentliche Redner und das unermessliche Patronatsrecht der Föderal-Regierung ausgeübt wurde, — begannen besonders in den politischen Kreisen eine noch schamlosere Demoralisation hervorzubringen. Die Leidenschaften des Volks des Südens wurden systematisch durch die falschesten, niedrigsten Vorstellungen entflammt. Die Sklavenmacht gebrauchte zur Ausführung ihrer

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