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Reddaway W. P.: The Monroe Doctrine. 1698, Cambridge (England). Ein zweiter, in New York erschienener Wiederdruck ist vom Jahre 1905.

Reed Whitelaw (war englischer Botschafter in Washington): The Monroe Doctrine, the Polk Doctrine, the Doctrine of Anarchism. Commencement adress at the Law Shool, Yale Universität. 23. Juni 1903. New York, 1903.

Ribet, Joseph: Le vol de l'aigle de Monroe à Roosevelt. 1905, Paris. (Diese Schrift wurde als Pariser Doktor-Dissertation zuerst unter folgendem Titel gedruckt: Ribet, Joseph: Des Transformations de la Doctrine de Monroe. 1905, Auxerre.)

Rivier: Princ. I S. 404 ff.

Rooney: La Doctrina de Monroe Inglaterra y Venezuela. 1891, New York.

Roosevelt, Theodore: American Ideals and other Essays Social and Political. 1897, New York und London. Kap. XI S. 228 ff.: The Monroe Doctrine.

Rümelin, Carl: Die Monroedoktrin. In Zeitschr. f. d. gesamte Staatswissenschaft, Tübingen 1882, Heft II, S. 331-343.

Scruggs, William L.: The Monroe doctrine, its Origin and Import. In: N. Am. Rev. Bd. CLXXVI, 1 (1903) S. 185 f.

Silbey, N. W.: The Right. of Intervention and the Monroe Doctrine. In: The Law Times, Bd. C (vom 4. Januar 1896).

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Stockton: The Monroe Doctrine and other adresses. 1898, St. John.
Taylor: S. 140 ff.

Tucker, G. F.: The Monroe Doctrine; a concise History of its Origin and Growth. 1885, Boston. Im Jahre 1905 erschien eine Ausgabe mit einem als Supplement eingefügten Kap. XI: „Venezuela", S. 133 ff.

Tucker, George Fox: The Monroe Doctrine thouroghly explained. 1903, Boston. (Ein kleines populäres Schriftchen von 32 Seiten.) Ullmann: § 164.

Valois: Die Monroedoktrin und der Weltfrieden. Deutsche Revue, eine Monatsschrift, herausgegeben von Richard Fleischer: Bd. XXIX Juni- und Juli-Heft 1904 S. 274 ff. und S. 13 ff.

Varigny, G. de: La Doctrine Monroe et le Canada; Rev. des deux Mondes, 3. Pér. Bd. XXXII, 1. April 1879, S. 628 ff.

Wheaton, Atlay: S. 97 ff.

Wheaton, Dana: Note § 67, Nr. 36, S. 97–112.
Woolsey: Introd. § 48 S. 54 ff.

Woolsey: Americas Foreign Policy. S. 223 ff. The President's Monroe Doctrine (gegen Clevelands Politik im Venezuela-Grenzstreit).

Anderson, Luis: The Monroe Doctrine and International Law; in Proceedings of the American Society of International Law at its VIth Annual Meeting, Washington 1912, S. 72 ff. (ist mir erst während des Korrekturenlesens zugänglich geworden).

Erster Abschnitt.

Entstehung und ursprünglicher Inhalt
der Monroe-Doktrin.

I. Die Botschaft des Präsidenten Monroe
vom 2. Dezember 1823.')

In seiner siebenten Jahresbotschaft zum Kongreß der Vereinigten Staaten von Amerika vom 2. Dezember 1823 brauchte Präsident Monroe die folgenden Wendungen:

Abs. 7.,,Zufolge eines Vorschlages der kaiserlich russischen Regierung, den sie durch den hier residierenden Gesandten des Kaisers gemacht hat, ist dem Gesandten der Vereinigten Staaten in St. Petersburg volle Ermächtigung und Anweisung gegeben worden, durch freundschaftliche Verhandlung die gegenseitigen Rechte und Interessen der beiden Nationen an der Nordwestküste dieses Erdteiles zu ordnen. Ein entsprechender Vorschlag ist seitens seiner kaiserlichen Majestät der Regierung von Großbritannien gemacht worden, der ebenfalls angenommen worden ist. Die Regierung der Vereinigten Staaten ist begierig gewesen, durch dieses freundliche Verhalten den großen Wert zu zeigen, den sie unverrückt der Freundschaft des Kaisers beigelegt hat, und ihr Bestreben, das beste Einvernehmen mit seiner Regierung zu pflegen. Im Hinblick auf die Erörterungen, zu denen dieses Interesse Anlaß gegeben und auf das Übereinkommen, in dem sie möglicherweise ihren Abschluß finden werden, ist die Gelegenheit für angebracht gehalten worden, es als einen Grundsatz aufzustellen, der die Rechte und Interessen der Vereinigten Staaten berührt, daß die amerikanischen Kon

1) Der Text der Botschaft findet sich u. a. an folgenden Stellen: Am. State Papers For. Rel. V, 246 ff.; State Papers 18. Cong. 1. sess. Nr. 2, Washington, gedruckt von Gales & Seaton 1823; American History Leaflets Nr. 4, Juli 1892, Parker P. Simmons, 1912 (herausgegeben von Hart & Shanning), S. 13 f.; Canal Corr. 1900, S. 244; Fleischmann, Nr. 8 S. 27 ff.; Moore, VI, S. 401 ff.; Richardson, Mess. II, S. 207 ff.; Strupp, I, S. 175 ff.

Ein Abdruck ist auch im Anhang unten unter I Nr. 3 beigefügt.

tinente zufolge der freien und unabhängigen Stellung, die sie sich errungen haben und behaupten, fürderhin nicht mehr als Gegenstände für zukünftige Kolonisation durch irgend welche europäischen Mächte anzusehen sind . . . .“ 1)

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Abs. 48.,,Es war am Anfang der letzten Session berichtet worden, daß man damals in Spanien und Portugal sehr bemüht war, die Lage der Bewohner dieser Länder zu bessern, und daß dies in ungewöhnlich maßvoller Weise durchgeführt zu werden scheine.2) Es braucht kaum bemerkt zu werden, daß das Ergebnis bisher sehr verschieden gewesen ist von dem, was man damals erwartete. Wir sind stets eifrige und interessierte Zuschauer gewesen bei den Ereignissen in jenem Teile der Erde, mit dem wir so starken Verkehr haben und von dem wir unseren Ursprung ableiten. Die Bürger der Vereinigten Staaten hegen die freundlichsten Gefühle für die Freiheit und das Glück ihrer Mitmenschen auf jener Seite des atlantischen Ozeans. An den Kriegen der europäischen Mächte um ihre eigenen Angelegenheiten haben wir nie teilgenommen, noch verträgt sich eine solche Handlungsweise mit unserer Politik. Nur wenn in unsere Rechte eingegriffen wird, oder sie ernstlich bedroht sind, nehmen wir Kränkungen übel oder treffen Vorbereitungen zu unserer Verteidigung. Mit den Wandlungen, die auf dieser Hemisphäre vor sich gehen, sind wir notwendiger Weise und aus Gründen, welche allen erleuchteten und unparteiischen Beobachtern klar sein müssen, unmittelbarer verbunden. Das politische System der verbündeten Mächte ist in dieser Hinsicht grundverschieden von dem Amerikas. Dieser Unterschied rührt von demjenigen her, der zwischen ihren bezüglichen Regierungen besteht. Und die ganze Nation ist der Verteidigung der Unsern ergeben, die unter Verlust von so viel Blut und Gut geschaffen und durch die Weisheit unserer erleuchtetsten Bürger gereift ist und unter der wir beispiellose Glückseligkeit genossen haben. Wir schulden es deshalb der Aufrichtigkeit und den freundschaftlichen, zwischen den Vereinigten Staaten und jenen Mächten bestehenden Be

1) Die im Text unterstrichenen Stellen sind im Original nicht besonders hervorgehoben.

2) Gemeint ist Präsident Monroes 6. Jahresbotschaft vom 3. Dez. 1822, die in Richardson, Mess. II, S. 185 ff. abgedruckt ist; die betr. Stelle steht auf S. 193.

ziehungen, zu erklären, daß wir jedweden Versuch ihrer seits, ihr System auf irgend welchen Teil dieser Hemisphäre auszudehnen, als gefährlich für unseren Frieden und unsere Sicherheit ansehen würden. In die bestehenden Kolonien oder Dependenzen irgend einer europäischen Macht haben wir uns nicht eingemischt und werden wir uns nicht einmischen. Aber wir könnten einen Eingriff seitens einer europäischen Macht in die Regierungen, die ihre Selbständigkeit erklärt und sie aufrecht erhalten haben, und deren Unabhängigkeit wir nach großer Überlegung und auf Grund gerechter Prinzipien anerkannt haben, zu dem Zwecke sie zu unterdrücken oder in irgend einer Weise ihr Schicksal zu bestimmen, in keinem anderen Lichte denn als Kundgebung eines unfreundlichen Verhaltens gegenüber den Vereinigten Staaten ansehen. In dem Kriege zwischen diesen neuen Regierungen und Spanien erklärten wir zur Zeit ihrer Anerkennung unsere Neutralität, und dabei sind wir geblieben und werden fortfahren dabei zu bleiben, vorausgesetzt, daß keine Änderung eintritt, die nach dem Urteile der zuständigen Autoritäten dieser Regierung eine entsprechende Änderung seitens der Vereinigten Staaten für ihre Sicherheit unerläßlich notwendig macht."

Abs. 49.,,Die neuerlichen Ereignisse in Spanien und Portugal zeigen, daß die Verhältnisse in Europa noch nicht zur Ruhe gekommen sind. Für diese wichtige Tatsache kann kein stärkerer Beweis erbracht werden als der, daß die alliierten Mächte es auf Grund eines sie selbst befriedigenden Prinzipes für angemessen erachtet haben, gewaltsam in die inneren Angelegenheiten Spaniens einzugreifen. Wie weit solches Einschreiten auf Grund desselben Prinzipes getrieben werden kann, ist eine Frage, an der alle unabhängigen Mächte, deren Regierungsformen von der jener abweichen, sogar die entlegensten und sicherlich keine mehr als die Vereinigten Staaten interessiert sind. Unsere Politik bezüglich Europas, die in einem früheren Zeitpunkt der Kriege, welche so lange jenen Teil des Eidballes aufgeregt haben, angenommen wurde, bleibt nichtsdestoweniger dieselbe, nämlich, nicht in die inneren An

gelegenheiten irgend einer ihrer Mächte ein. zugreifen, die de facto Regierung als die für uns rechtmäßige anzusehen, freundliche Beziehungen mit ihr zu pflegen, und solche Beziehungen durch eine freimütige, feste und männliche Politik zu erhalten, den gerechten Ansprüchen jeder Macht in allen Fällen zu genügen und dabei Unbill von keiner hinzunehmen. Aber in Hinblick auf diese Kontinente sind die Umstände höchst und augenfällig verschieden. Es ist unmöglich, daß die Verbündeten ihr politisches System auf irgend einen Teil eines der beiden Kontinente erstrecken, ohne unsern Frieden und unser Glück zu gefährden; noch kann irgend jemand glauben, daß unsere südlichen Brüder, wenn für sich gelassen, es aus eigenem Antriebe annehmen würden. Es ist deshalb gleichermaßen unmöglich, daß wir ein solches Eingreifen in irgend einer Form mit Gleichgültigkeit sehen sollten. Wenn wir die vergleichsweise Stärke und die Hilfsquellen Spaniens und dieser neuen Regierungen und ihre Entfernungen von einander betrachten, so muß es offensichtlich sein, daß Spanien sie nie unterwerfen kann. Es ist immer noch die ehrliche Politik der Vereinigten Staaten, die Parteien sich selbst zu überlassen, in der Hoffnung, daß andere Mächte denselben Kurs verfolgen werden."

II. Die Entstehungsanlässe der Monroe-Botschaft.') Zwei historische Ereignisse haben die eben wiedergegebenen Ausführungen, von denen die im Text unterstrichenen Worte

1) Zur Entstehungsgeschichte der Monroedoktrin vergl. außer den American State Papers Foreign Relations, den British and Foreign State Papers, Richardson, Messages, den Statutes at Large u. dergl. mehr, insbesondere die folgenden Quellenwerke: A da ms, Charles Francis, Memoires of John Quincy Adams, comprising Portions of his Diary from 1795 to 1848, 12 Bde., Philadelphia 1874-1877. Benton, Thomas Hart (gez. als B. A. Senator of Thirty years): Thirty Years View, or History of the working of the American Government for thirty years, 1820-1850, 2 Bde., New York 1854-1856, I. Bd. S. 15 ff.; Canal Corr. 1900, S. 232 ff.; Crallé, Richard K.: Speeches of J. Calhoun, New York 1865 (Vol. IV der Calhounschen Werke); Ford, P. L.: The Writings of Thomas Jefferson, 10 Bde., New York 1892-1899; Ford, Worthington Chauncey, The Writings of Washington, 14 Bde., New York u. London, 1889-1893; Idem, John Quincy Adams u. the Monroe Doctrin in the Am. Hist. Rev. Bd. VII, 676 ff.; Idem, J. Q. Adams, His connection with the Monroe Doctrine usw. Cambridge (U. S.) 1902 (Wiederdruck aus Proceedings Mass. Hist. Soc. 1902); Hamilton, Stanislaus Murray,

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